Laut einer aktuellen Studie haben Frauen, die im Rahmen eines Mammographie-Screenings ein falsch-positives Ergebnis ausgestellt bekommen, in den folgenden 20 Jahren ein höheres Risiko, tatsächlich an Brustkrebs zu erkranken. Dies hängt demnach mit Präventionsverhalten der betroffenen Frauen zusammen.
Ein Forscherteam des Karolinska Instituts hat herausgefunden, dass Frauen, die ein falsch positives Mammographie-Ergebnis erhalten, in den folgenden 20 Jahren häufiger an Brustkrebs erkranken. In einer aktuellen Studie verglichen die Forscher das Krebsrisiko von über 45.000 Frauen, die ein falsch-positives Ergebnis erhalten hatten, mit jenem von über 450.000 Frauen, die ein negatives Testergebnis erhalten hatten. Alle untersuchten Personen waren im Stockholm Mammography Screening Register vermerkt.
Falsch-positives Ergebnis?
Innerhalb von 20 Jahren nach dem Screening war das Risiko einer Brustkrebserkrankung um 60 Prozent erhöht, wenn die Frauen zunächst ein falsch-positives Ergebnis erhalten hatten. Es lag bei 11,3 Prozent im Vergleich 7,3 Prozent bei Frauen mit einem zunächst negativen Befund.
Weitere Faktoren für ein erhöhtes Risiko sind:
- Alter zwischen 60 und 75 Jahren
- geringe Brustdichte
- Durchführung einer Biopsie nach dem positiven Testergebnis
Auch das Risiko, nach einem falsch-positiven Befund an einem Mammakarzinom zu versterben, steigt demnach um 84 Prozent. Der Studie zufolge besteht zudem ein deutlicher Zusammenhang zwischen falsch-positiven Testergebnissen und dem Risiko eines großen Tumors (≥ 20 mm).
Ängste
Diese Ergebnisse könnten dadurch zu erklären sein, dass Frauen nach einem falsch-positiven Testergebnis zunächst zurückhaltend sind, zur nächsten Vorsorgeuntersuchung zu gehen, so die Studienautoren. Das falsch-positive Ergebnis könne bei den Betroffenen Ängste auslösen.
Das Risiko, an einem Mammakarzinom zu erkranken, war laut Studie in den ersten vier Jahren nach dem falsch-positiven Ergebnis am höchsten. Für Patientinnen ist es daher besonders wichtig, die zwei folgenden Screening-Termine nach dem falschen Ergebnis wahrzunehmen.
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Quelle: shape UP Ladies 1/24