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Topfit und schmerzfrei

Topfit und schmerzfrei

Sie sind überall – an der Oberfläche und in der Tiefe: Faszien haben Einfluss auf die Muskulatur, auf alle Bewegungen und auf das Schmerzempfinden. Die feine Netzstruktur hält uns nicht nur zusammen wie die Hülle einer Bockwurst. Dieses Spannungsnetzwerk ist die Basis für komplexe Bewegungsabläufe.

Der gesamte Körper wird von Bindegewebe durchzogen. Faszien ummanteln die Muskeln, Arterien, die Organe. Bänder und Sehnen sind aus starken Faszien gebaut und auch die unterste Schicht der Haut besteht daraus. Das Netz zieht sich von unten nach oben und von vorne nach hinten. In der Tiefe sorgen großflächige Häute für Stabilität, ummanteln die Organe oder vereinen sich zu starken Sehnen und Bändern. Faszien sorgen also für Ordnung und Struktur und vernetzen damit den gesamten Körper. Durch diese Verbindung haben sie den größten Einfluss auf geschmeidige Bewegungsabläufe. Während das Bindegewebe weich und biegsam sein muss, ist es gleichzeitig reißfest und kann Spannung aufbauen wie eine spiralförmige Feder. Durch diese Eigenschaften können Sehnen und Bänder ihre Arbeit verrichten und schmerzhaften Abrieb in den Gelenken vermeiden. Die Muskeln werden vor Verletzungen geschützt, der Körper bleibt in Form.

In Studien der Universität Ulm haben Wissenschaftler festgestellt, dass unser Bindegewebe mit Zellen ausgestattet ist, die dem Muskelgewebe sehr ähneln. Damit bekommen die Faszien eine ganz neue Bedeutung bei Kraftübertragungen während dynamischer Bewegungsabläufe, wie dem Gehen oder Laufen. Sogar in Stresssituationen können sich Faszien zusammenziehen. Während man früher gedacht hat, dass Bewegungen durch eine aktive Verkürzung der Muskulatur zustande kommen, weiß man nun, dass besonders bei elastisch federnden Bewegungen der Muskel seine Länge so gut wie gar nicht verändert. Die Kraftübertragung geschieht über Sehnen und Sehnenplatten, welche aus Bindegewebe bestehen.

Der sechste Sinn

Ein angenehmes oder unangenehmes Körpergefühl entsteht zunächst in den Faszien. Es steuert die Wahrnehmung des Körpers in Ruhe und in der Bewegung. Faszien sind unser größtes Sinnesorgan. Waren früher noch Muskeln und Gelenkrezeptoren im Verdacht, die Sinne an das Nervensystem weiterzuleiten, so sind es zum größten Teil die Bindegewebsstrukturen, da diese wesentlich mehr Sinnesrezeptoren haben. Unendlich viele kleine Fühler geben dem Gehirn Signale weiter und senden einen Bewegungsreiz. Ohne diesen könnten wir uns nicht bewegen. Die Wahrnehmung von Schmerz- und Spannungsgefühlen laufen demnach parallel im gleichen System ab. Im Umkehrschluss ergibt sich daraus, dass ein gutes Körpergefühl durch spezielle Wahrnehmungsübungen positiv trainiert werden kann und damit der beste Schutz gegen Schmerzen ist. Denn viele Menschen haben die Fähigkeit verloren, sich in ihrer Haut wohlzufühlen.

Geheimwaffe H2O

Eine gezielte Ernährung kann nachhaltig unschöne Dellen an Po, Oberschenkel und Bauch den Kampf ansagen. Denn Faszien bestehen überwiegend aus Wasser, Eiweiß, Zucker-Eiweißverbindungen und Klebstoffen. Dabei nimmt Wasser eine Schlüsselfunktion ein: Das gesamte Fasziensystem ist bis in die kleinste Einheit mit Wasser durchsetzt. Elastische Fasern haben einen höheren Wasseranteil als unelastische. Kommt es durch einseitige Belastung oder Bewegungsmangel sowie falsche Ernährung zu einer Entwässerung des Gewebes, geht nicht nur die Elastizität, sondern auch die Zugfestigkeit der Fasern verloren. Die Belastungs- und Regenerationsfähigkeit des Gewebes ist vermindert. Zwei bis drei Liter Wasser täglich dürfen es also ruhig sein, um den Flüssigkeitshaushalt besonders im Gewebe aufrechtzuerhalten. Konservierungsstoffe in der Nahrung und unzureichende Nährstoffe lassen die Faszien brüchig werden und damit an Funktion verlieren. Unverarbeitete Lebensmittel aus der Natur in Form von Rohkost scheinen der Schlüssel zum Erfolg zu sein. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung in Kombination mit durchblutungsfördernden Massagen lässt daher effektiv lästige Orangenhaut schrumpfen. Geduldige Regelmäßigkeit zahlt sich aus – jugendliches Aussehen und straffe Haut sind das Ergebnis.

Das Fasziensystem auf einen Blick

Oberflächliche Faszien: Sie bestehen aus besonders lockerem Binde- und Fettgewebe und liegen in weiten Teilen im Unterhautgewebe. Auch Organe, Drüsen,  Blutgefäße und Nervenleitbahnen werden von oberflächlichen Faszien umhüllt. Ihre Aufgabe ist in erster Linie die Pufferung und Dämpfung.

Tiefe Faszien: Muskeln, Knochen, Knorpel und Gelenke werden in der Tiefe von Faszien umhüllt, die eine hohe Zugbelastbarkeit aushalten und Vorspannung aufbauen können. Ganze Sehnenplatten, Bänder oder Muskelansätze sind aus diesem starken Material gebaut.

Viszerale Faszien: Sie schützen die inneren Organe und sorgen für die optimale Aufhängung und Einbettung der Eingeweide.

Das ganzheitliche Faszientraining

Triggern
Mithilfe von harten Schaumstoffrollen werden oberflächlich gelegene Verklebungen wieder glatt gerollt. Die schmerzhaften Verklebungen geben unter dem Druck nach und lösen sich förmlich auf. Auch ein Tennisball oder ein Rundholz können gezielte Körperpartien wie Fuß und Nacken bearbeiten.

Myofascial Release
Ob als Powerstretch in der Bewegung oder gehalten als „Melting Stretches“ – Faszien mögen beides sehr gerne. Kleinste Stellungsänderungen bekannter Dehnübungen können das Fasziensystem anregen, sich neu zu strukturieren. Statt einzelner Muskelgruppen liegt der Fokus auf der Dehnung von mehreren langen Faszienketten.

Rebound Elasticity
Der Katapult-Effekt fördert das Zusammenspiel zwischen Muskel und Faszie. Trainiert werden Sprünge, Hüpfen und Rennintervalle. Die Faszien werden in Vorspannung versetzt, Energie wird gespeichert und beim Loslassen freigesetzt.

Propriozeption
Kleinste Mikrobewegungen erfordern Geduld und Feingefühl. Durch fließende und spiralförmige Bewegungen wird die Ganzkörperkoordination gefördert und das Bewegungspotential in verschiedenen Haltungen erweitert.

Verletzungsprophylaxe

Die gezielte Faszienfitness wird dem Gewebe angepasst, so dass dieses optimal trainiert wird. Dabei kann das Bindegewebe sogar noch besser trainiert werden als die Muskulatur. Während der Muskel schnell auf Belastungen anspringt und sich stark macht, brauchen Faszien kontinuierliches Training und mehr Zeit für den Umbau. Durch Zug und Druck können sie sich neu bilden bzw. neu strukturieren. Das kollagene Gewebe erneuert sich innerhalb von sechs Monaten vollständig. Werden Faszien richtig beansprucht, können sie ein Leben lang topfit bleiben.

Außerdem bringt Faszientraining Spaß und Abwechslung in den Trainingsplan. Denn spielerische und kreative Bewegungen gehören genauso dazu, wie die angenehme Massage und Dehnung. Das ganzheitliche Training betrachtet nicht nur den Muskel, sondern das gesamte System. Kleinste Veränderungen in der täglichen Übungspraxis können eine nicht intakte Faszie zur Heilung anregen.

Gut gedehnt

Faszien in die Länge zu ziehen ist eine Wohltat, die bei Verspannungen sofort Linderung bringt. Dabei wird versucht, möglichst viele und lange Vernetzungen in nur einer Dehnung zu erreichen. Die größtmögliche Wirkung wird durch eine langsame Bewegung erzielt, die bis an das Spannungsende geführt wird. Nach einem kurzen Verweilen an diesem Endpunkt geht es langsam zur Ausgangsposition wieder zurück. Jede Winkelveränderung birgt auch eine Zugrichtungsveränderung und bezieht damit noch mehr Faszienanteile mit ein. Die Scherengitterform des Bindegewebes soll bei dieser speziellen Art von Dehnung strapaziert und ein Neuaufbau provoziert werden. Die Beweglichkeit wird sich bei einer regelmäßigen Ausführung spürbar zum Positiven verändern. Die Faszien werden wieder geschmeidig und sogar Rückenschmerzen können verschwinden.

Quelle: shape UP
Abbildung: Marinesea – stock.adobe.com

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