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Wenn der Fuß zum Himmel stinkt

Wenn der Fuß zum Himmel stinkt

Schweißfüße sind für den Betroffenen äußerst unangenehm. Durch die starke Geruchsbildung und die Reaktionen des Umfeldes fühlen sich viele Schweißfußpatienten gesellschaftlich isoliert. Für die Behandlung der Beschwerden kommen verschiedene Maßnahmen in Betracht. Neben schulmedizinischen Ansätzen bestehen eine Reihe naturheilkundlicher Verfahren.

Bei der Hyperhidrosis pedis kommt es zu einer vermehrten Schweißabsonderung an den Füßen. Die Füße sind von dem Schweiß konstant nass und kalt. Durch die ständige Befeuchtung quillt die Hornhaut auf und es entsteht eine faltige und erweichte Haut. Bakterien nisten sich ein und durch diesen Zersetzungsprozess kommt es zu einem sauren, käsigen beziehungsweise ranzigen Fußgeruch. Auch bei gesunden Menschen kann es zu Fußgeruch kommen durch mangelnde Fußhygiene, falsches Schuhwerk (z. B luftundurchlässige Schuhe und Strümpfe) oder intensive körperliche Aktivität.

Die Ursachen von Hyperhidrosis pedis liegen einerseits in einer Überfunktion des vegetativen Nervensystems und anderseits in einer anormalen Größe der Schweißdrüsen. Die übermäßige Schweißtätigkeit kann durch Stress, Emotionen oder durch Anstrengungen ausgelöst werden. Auch Erkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes mellitus, Adipositas, Übersäuerung sowie neurologische und internistische Erkrankungen können dahinterstecken.

Die Diagnostik erfolgt durch Anamnese und Untersuchung. Dabei können der Jod-Stärke-Test sowie Labortests zur Abklärung der Ursache der Hyperhidrose zum Einsatz kommen. Beim Jod-Stärke-Test wird die Jodlösung auf die betroffene Stelle aufgetragen und trocknen gelassen. Anschließend wird die Maisstärke auf die Stelle gestreut, wobei feuchte Stellen dunkler erscheinen.

Therapeutisch sollten mögliche Ursachen – wie eine gesteigerte Aktivität des vegetativen Nervensystems – und verstärkende Faktoren – wie das Tragen von luftundurchlässigen Schuhen und Strümpfen – berücksichtigt werden. Vonseiten der Schulmedizin werden u. a. folgende Verfahren angeboten:

  • Auftragen von Aluminiumchlorid (Lotion oder Puder) auf die betroffenen Körperstellen – hauptsächlich auf die Sohle und die Zehenzwischenräume. So werden die Schweißdrüsen vorübergehend verschlossen und die Schweißbildung vermindert. Ein Nachteil ist die hautreizende Wirkung der Mittel mit Jucken und Brennen.
  • Auch eine sogenannte Iontophorese-Behandlung (Gleichstrom-Therapie) kommt infrage. Dabei werden die betroffenen Körperpartien einem schwachen Gleichstrom ausgesetzt, welcher durch eine mit Leitungswasser gefüllte Wanne geleitet wird. Die Füße befinden sich jeweils in der mit Wasser gefüllten Wanne.
  • Weitere Therapieoptionen sind Botox-Injektionen an die ursächlichen Schweißdrüsen oder eine Operation zur Linderung der Schweißfüße. Dabei können entweder Drüsen komplett entfernt oder die Versorgung der Sympathikusnerven zu den Schweißdrüsen durchtrennt werden.

Naturheilkundliche Therapien

Bei den naturheilkundlichen Behandlungsmöglichkeiten können je nach Beschwerdebild Heilpflanzen und homöopathische Mittel und weitere Maßnahmen zur Anwendung kommen. Dosierung und Dauer richten sich nach der individuellen Konstitution, den Beschwerden und der Anamnese.

Fußbäder
In der Phytotherapie werden bei Schweißfüßen hauptsächlich Fußbäder mit unterschiedlichen Heilpflanzenzusätze durchgeführt. Nachfolgend einige alternative Möglichkeiten, die Badedauer beträgt jeweils 10–15 Minuten.

Fußbäder mit Eichenrinde (= Quercus robur)

Wirkung: adstringierend, sekretionshemmend, gewebsverdichtend, Hemmung der Kapillarmeabilität, antiphlogistisch, antipruriginös, leicht oberflächenanästhesierend, antiviral, antidiarrhoisch

Zutaten: Schüssel, 5 g Eichenrinde, WasserAnwendung: 5 g Droge mit 1 Liter Wasser aufkochen, 15–20 Minuten ziehen lassen und dem Bad hinzugeben.
Alternative: Solesalz mit Eichenrinde (Fertigmischung Bad Reichenhaller Fußbad, Balneo GmbH)
Anwendung: Eine halbe Tasse Solesalz in einer großen Schüssel mit 37 Grad warmem Wasser auflösen.

Fußbäder mit Heilerde

Wirkung: Heilerde kann Bestandteile des Schweißes wie freie Fettsäuren und Bakterien binden, wirkt desodorierend, beseitigt unangenehme Gerüche. Sie hat zudem einen basischen Effekt, der die Entgiftung über die Haut fördert und übermäßige Schweißbildung bremst.

Zutaten: Schüssel, Heilerde-Pulver, WasserAnwendung: Man gibt in eine Schüssel warmes Wasser (35–38 Grad) 2–3 Esslöffel Heilerde und badet die Füße.
Alternative: 2–3 Zweige Rosmarin, 8 Salbeiblätter, 4 Esslöffel Heilerde-Pulver
Anwendung: Kräuter mit ½ Liter kochendem Wasser übergießen. Abgedeckt für 10 Minuten ziehen lassen. Sud in eine kleine Wanne schütten, mit warmem Wasser (36 Grad) auffüllen und die Heilerde einrühren.

Fußbäder mit Senfmehl

Cave: Bei nicht sachgerechter Anwendung kann es zu Verbrennungen der Haut kommen; nur bei unverletzter Haut anwenden. Vorsicht bei Herz- und Kreislauferkrankungen.

Wirkung: durchblutungsfördernd, entzündungshemmend
Zutaten: Schüssel, Senfmehl, Wasser
Anwendung: 2–3 Esslöffel Senfmehl in 2 Liter 37 Grad warmes Wasser geben und die Füße darin baden. Die Füße werden anschließend mit lauwarmem Wasser abgespült.

Phytotherapie, Homöopathie und sonstige Maßnahmen

Für die innerliche Einnahme hat sich Salbei (Salvia officinalis) bewährt. Er hemmt die Schweißdrüsensekretion. Die Wirkung von Salbei ist antihydrotisch, antimikrobiell, adstringierend, antiphlogistisch, antioxidativ. Einzelpräparat: Salvia Urtinktur Ceres; Salbei Curarina Tropfen Harras pharm

In der Homöopathie haben sich folgende Mittel bewährt:

  • Calcium Carbonicum Beschwerdebild: nachts Kopfschweiß; Schwitzen beim Essen; kalte, nasse, übelriechende Füße, Verschlimmerung bei kalter, feuchter Luft
  • Silicea Beschwerdebild: eiskalte Füße, häufig bei frösteligen, mageren Menschen; sehr übelriechender saurer Schweiß an Füßen, Händen, Achselhöhlen
  • Sepia Beschwerdebild: hektische Flecken im Gesicht; Reizbarkeit; Schwitzen mit Hitzewallungen
  • Sulfur Beschwerdebild: nachts heiß, tags kalt, morgens häufig Durchfall; brennende Füße, ungesunde Haut, Achselschweiß und heiße, schweißige Hände;
    Verschlimmerung durch Bettwärme
  • Acidum butyricum Beschwerdebild: extrem stinkender Fußschweiß, abbröckelnde Zehennägel, Verschlimmerung nachts und bei Anstrengung

Die Ernährung sollte generell aus Nahrungsmitteln bestehen, welche nicht die Schweißproduktion anregen. Hyperhidrose wird von bestimmten Nahrungsmitteln verstärkt. Zu diesen zählen koffeinhaltige Getränke, scharfes Essen (Curry, Chili, Senf) und heiße Mahlzeiten, da sie die Schweißproduktion zusätzlich stimulieren. Verzichten sollte man außerdem auf den regelmäßigen Konsum von Alkohol und Nikotin. Beides fördert die Schweißbildung. Alkohol und Nikotin wirken sich negativ auf die Blutgefäße und damit auf die Regulation des Schweißes aus. Grundsätzlich ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung zu empfehlen: nicht zu sauer und salzarm. Vorwiegend sollte zu Gemüse, frischem Obst, Vollkornprodukten und Nüssen gegriffen sowie ausreichend getrunken werden.

Zur Prophylaxe von Schweißfüßen ist es gut, die Füße jeden Abend zu waschen und anschließend gründlich abzutrocknen. Es sollten Strümpfe aus Baumwolle und atmungsaktive Schuhe getragen werden. Die Schuhe immer trocken halten. Bei warmer Temperatur eignet es sich, offene Schuhe zu tragen bzw. barfuß zu gehen.

Bildquelle: Charnchai saeheng – stock.adobe.com
Quelle: shape UP 6/23

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