Zink ist für unseren Körper neben Eisen, Calcium und Magnesium eines der wichtigsten Spurenelemente. Es übernimmt Schlüsselrollen im Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel – und ist maßgeblich für ein gesundes Immunsystem.
Die besondere Rolle des über die Nahrung aufzunehmenden Zinks für das Immunsystem wurde erst vor etwas über 50 Jahren entdeckt. Man fand heraus, dass es Zusammenhänge zwischen Zinkmangel und unserer körpereigenen Abwehr gegen Viren und Bakterien gibt. Zink reguliert unter anderem bei einer drohenden überschießenden Immunantwort das Immunsystem herunter und sorgt so für eine ausbalancierte Reaktion. Sowohl ein Mangel als auch ein Zuviel von dem Spurenelement können sich ungünstig auf das fein austarierte System auswirken.
Einseitige Ernährung kann Mangel verursachen
Sieben Milligramm Zink sollten Frauen und zehn Milligramm Männer täglich zu sich nehmen. Das ist die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, kriegt das hin. Neben den sich falsch Ernährenden gibt es Risikogruppen, welche die empfohlene Menge häufig nicht erreichen. Dazu zählen vor allem Senioren, Menschen mit chronischen Magen-Darm-Erkrankungen sowie Vegetarier und Veganer. Hauptlieferanten für Zink sind tierische Lebensmittel. Zwar enthalten Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte einen recht hohen Anteil an Zink, es ist aber oft an eine bestimmte Art sekundärer Pflanzenstoffe gebunden, sogenannte Phytate. In der Form ist es für den menschlichen Körper nicht verwertbar. Eine ungenügende Zinkversorgung kann sich schon innerhalb einer Woche bemerkbar machen. Für die „Falschernährer” und Risikogruppen kann daher die Einnahme eines Zinkpräparats sinnvoll sein.
Ein Wundermittel von Außen und von Innen
Eine Möglichkeit, etwas für unsere Abwehr zu tun, ist es, bei den ersten Anzeichen einer Erkältung die Zinkspeicher aufzufüllen. Studien haben gezeigt, dass das Spurenelement die Dauer der Erkrankung verkürzen kann, wenn es innerhalb der ersten 24 Stunden nach Beginn der Erkältungssymptome eingenommen wird. Das Multitalent Zink ist vielen auch als Bestandteil von Salben für die Wundheilung bekannt. Auch wenn der medizinische Nutzen von lokal angewandter Zinksalbe bisher nicht hinreichend nachgewiesen wurde, vermutet man einen desinfizierenden Effekt. Ebenso schwört manch einer auf den Einsatz des Inhaltsstoffs bei Lippenbläschen und Insektenstichen, um die betroffene Stelle auszutrocknen und den Juckreiz zu mindern. Beim Mann befindet sich eine hohe Konzentration an Zink in der Prostata. Studien belegen, dass Zink eine bedeutende Rolle für die männliche Fruchtbarkeit und die Beweglichkeit der Spermien spielt. In Bezug auf die mentale Gesundheit liefert eine Meta-Analyse zu depressiven Erkrankungen Hinweise, dass es einen Zusammenhang zwischen einem niedrigem Zinkstatus und erhöhtem Aufkommen der psychischen Störung gibt.
Zinkmangel kann Hauterkrankungen fördern
Wenn der Körper zu wenig Zink bekommt, kann darunter auch die Haut leiden. Sie wird oftmals trocken, schuppig und entzündet sich leichter, weil ihre Schutzfunktion beeinträchtigt und das Immunsystem gestört sind.
Eine Studie zeigte: Patienten mit Neurodermitis haben häufig einen Mangel an Zink in den roten Blutkörperchen. Je ausgeprägter dieser ist, desto schlimmer die Hauterkrankung.
Wie wichtig es ist, einen Zinkmangel auszugleichen, weist eine weitere Studie nach: Die Beschwerden von Patienten mit Neurodermitis und Zinkmangel besserten sich, nachdem die Betroffenen über acht Wochen hinweg täglich das Spurenelement eingenommen hatten.
Auch bei Akne, kann ein Mangel an Zink beteiligt sein. Wird das Defizit ausgeglichen und erhalten Patienten mit Akne ausreichend hoch dosiertes Zink, können die Entzündungen der Haut zurückgehen. Wie eine französische Studie zeigte, soll eine Behandlung mit Zink fast ebenso erfolgreich sein wie eine Therapie mit Antibiotika. Nach 90 Tagen hatte die Zink-Therapie die Pickel und Pusteln fast zur Hälfte reduziert. Ein Antibiotikum erzielte im gleichen Zeitraum eine zwei Drittel Besserung.
Quelle: shape UP
Abbildung: Tatjana Baibakova / shutterstock.com